Behandelte Störungen

Psychische Störungen

Jeder Mensch hat seinen wunden Punkt und das macht ihn erst menschlich.

Oscar Wilde

Mit den folgenden Beispielen möchte ich Ihnen in aller Kürze einen Überblick über die typischen Störungsbilder geben, die in meiner Praxis behandelt werden. Im Rahmen der gängigen Diagnosesysteme für psychische Störungen (ICD und DSM) werden psychische Erkrankungen als psychische Störungen bezeichnet, weshalb ich diesen Begriff, um Ihnen fachlich korrekte Informationen zu vermitteln, im Folgenden ebenfalls verwenden werde.

Depression, Anpassungsstörungen, Burn-out

Bei dieser Gruppe von Störungen handelt es sich zumeist um eine beeinträchtigende Veränderung der Stimmung, mit typischerweise lang anhaltender Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Interessensverlust, Freudlosigkeit und Energiemangel (Depressive Störungen). Typische körperliche Symptome im Rahmen dieser Störungen sind gestörter Schlaf, eine Veränderung des Appetits sowie hierdurch ggf. Gewichtsveränderungen. Ähnliche Symptome können auch als Reaktion auf einen nicht hinreichenden Anpassungsprozess auf eine tief greifende Veränderung der Lebenssituation oder eine Belastungssituation (Anpassungsstörung) oder in Folge eines Trauerfalls (prolongierte / komplexe Trauerreaktion) auftreten. Mit einem Burn-out-Syndrom werden Erschöpfungszustände in Zusammenhang mit chronischer Überlastung am Arbeitsplatz beschrieben.

Wir können einen Ort erst verlassen, wenn wir dort gewesen sind.

Klaus Grawe

Angst und Panik

Angststörungen beschreiben psychische Probleme in Zusammenhang mit der Begegnung bestimmter gefürchteter Situationen. Solche Situationen können vielfältig sein. Häufige beschriebene angstauslösende Situationen sind z. B. Fliegen, Aufenthalt in geschlossenen Räumen, in Kaufhäusern oder in Menschenmengen. Aber auch Situationen wie einen Vortrag halten oder eine Prüfung ablegen müssen, eine zahnärztliche Untersuchung haben, Blut zu sehen oder auch Begegnungen mit Hunden oder Spinnen können starke Ängste auslösen, die sich bis hin zu Panikattacken steigern können.

Manche Panikattacken können darüber hinaus aber auch wie „aus heiterem Himmel“ auftreten (bei so genannten Panikstörungen). Ängste vor Situationen, aus denen eine Flucht schwierig wäre, werden unter dem Begriff Agoraphobie geführt und treten häufig im Zusammenspiel mit Panikattacken auf.
Die Gruppe der spezischen Phobien umfasst Ängste vor Höhe, Tieren (z. B. Spinnen), Tätigkeiten (Prüfungen, Fliegen) und anderen Objekten (Blut-Spritzen-Phobie).

Die Generalisierte Angststörung beschreibt das übermäßige Sorgen und anhaltende Angstzustände, die typischerweise mit einer erhöhten Alarmbereitschaft einhergehen. Ängste vor sozialen Situationen und zwischenmenschlichen Begegnungen werden unter dem Begriff der Sozialen Phobie diagnostiziert.

Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.

Perikles

Zwänge

Sich auf die gleiche Art und Weise wiederholende, unbehagliche, aufdringliche Gedanken können für Zwangsstörungen typisch sein. Übersteigerte Wasch- oder Kontrollrituale in oft hoher Frequenz und Intensität sind ebenfalls typische Symptome dieser Gruppe von Störungen. Oftmals versuchen die Betroffenen erfolglos, sich gegen die sich aufdrängenden Gedanken oder Handlungsimpulse zu wehren. Zumeist ist ihnen klar, dass diese Gedanken und Verhaltensweisen unsinnig oder übertrieben sind.

Probleme in Zusammenhang mit körperlichen Symptomen und Funktionen

Kennzeichnend ist das wiederholte Auftreten von körperlichen Symptomen, für die es keine hinreichende organische Erklärung gibt. Außerdem zeigen sich in der Regel psychische Belastungsfaktoren in der Entstehung der Störung. Diese spielen typischerweise auch beim Auftreten der Symptome eine Rolle (Somatoforme Störungen). Unter diese Störungsgruppe fällt auch die Schmerzstörung, gekennzeichnet durch wiederkehrende Schmerzen in Zusammenhang mit psychischen Belastungsfaktoren. Auch die Hypochondrie, die wiederkehrende Angst, an einer schwerwiegenden Krankheit erkrankt zu sein, ist in diesem Zusammenhang zu nennen.

Essstörungen (Anorexia nervosa und Bulimia nervosa) kennzeichnen sich durch eine intensive Angst vor dem „Dickwerden“, ein verändertes Essverhalten sowie durch eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers. 

Nichtorganische sexuelle Funktionsstörungen bei Männern, insbesondere Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Erektion oder vorzeitigen Ejakulation werden in der Praxis behandelt. 

Alkohol- und Substanzkonsum

Der übermäßige Konsum von Alkohol, Medikamenten und anderen psychotropen Substanzen (schädlicher Gebrauch oder Abhängigkeitsstörungen) ist ein häufiges Phänomen, welches auch im Rahmen anderer psychischer Störungen nicht selten eine Rolle spielt. Ich möchte Sie ermutigen, sollten Sie betroffen sein, sich mit diesen oftmals hochgradig schambesetzen Themen auseinanderzusetzen und therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Folgen traumatischer Ereignisse

Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) stellt eine mögliche Folge auf eine extreme Belastung dar. Typischerweise treten wiederholt aufdringliche Erinnerungen an das erlebte Ereignis auf. Flash-Backs und ein emotionaler und sozialer Rückzug sind ebenfalls typsich. Ein Zustand audauerder „Alarmbereitschaft“ (Übererregtheit) kann ebenfalls eine belastende Folge darstellen.

Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.

Albert Einstein

Persönlichkeitsstörungen

Unter dieser Diagnose werden anhaltende und stabile Muster in der Wahrnehmung, im Denken und im Handeln einer Person zusammengefasst, welche zu starren und unflexiblen Interaktionsmustern und wiederkehrenden Konflikten in sozialen Alltagssituationen führen können. Diese können mit einem erheblichen Maß an Leiden und Beeinträchtigung für die betroffene Person einhergehen. 

Lern- und Leistungsstörungen 

Prokrastination, das übermäßige Aufschieben wichtiger Erledigungen, kann zu erheblichen Beeinträchtigungen im Berufs- und Studienalltag führen. In manchen Fällen ist hierdurch der Studien- oder Berufserfolg gefährdet, woraus erhebliche psychische, aber auch finanzielle Belastungen entstehen können. Diese Gruppe psychischer Probleme ist bislang nicht als eigene Störungskategorie in den gängigen Diagnosesystemen genannt. Gleichwohl können diese Probleme in Zusammenhang mit anderen psychischen Störungen behandelt werden.

Beispiele weiterer in der Praxis behandelter Störungen

  • Zwanghaftes Haareausreißen (Trichotillomanie), Nägelkauen (Nail-Biting) und andere sich stetig wiederholende schädliche Verhaltensweisen
  • Übermäßige Beschäftigung mit empfundenen Mängeln des eigenen körperlichen Erscheinungsbildes (Körperdysmorphe Störungen)